"Wie groß kulturelle Unterschiede auch sein mögen, ein Lächeln kann sie verbinden" (Lisz Hirn)
"Genialität und Wahnsinn liegen so dicht beieinander, daß man manchmal die Originalität nicht erkennt." (Sabine Rausch)

Samstag, 2. Juli 2011

C’est la vie

Alle Menschen sind die ganze Zeit unterwegs, doch keiner kennt wirklich das Ziel. Seltsam oder? Wer lässt sich den freiwillig darauf ein? Das ganze Leben ist ein ständiges suchen nach... - ja nach was eigentlich? Als Kind sucht man nach Liebe, Aufmerksamkeit und Geborgenheit. Als Jugendlicher nach Eigenständigkeit und einem eigenen Stil, der entweder dafür sorgt, dass man sich von anderen abhebt oder eben dafür, dass man zu ihnen gehört. Auch diese Phase ist schon schwierig genug! Dennoch sind Ziele hier noch klarer und einfacher. Man geht den Weg entlang und sieht einen Baum an dessen Ende. Hat man den Baum jedoch erreicht, muss man erkennen, dass der Weg nur eine Kurve beschreibt. Um diese wahrzunehmen oder zu erahnen fehlte als Jugendlicher die nötige Weitsicht. 
Dann verlässt man die Schule, die doch immer so sehr genervt hat - und sehnt sich sofort wieder nach dieser geregelten und aufregenden Zeit zurück. 
Ein weitere Problem: die Zeit vergeht immer schneller, je älter man wird. War vor kurzem noch Silvester, ist jetzt die Hälfte des Jahres schon wieder vorüber - noch schlimmer - ist der Abiball gerade erst vorbei, studiert man jetzt schon eine halbe Ewigkeit (zumindest in den Augen anderer). Manche haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen und stehen voll im Berufsleben. Wenn man darüber so philosophiert, scheint die Rente ja fast nicht mehr weit. Aber das Aussteigen aus dem Berufsleben kann doch nicht das Ziel sein - war es doch eben noch der Eintritt. Ohne Zweifel kann man in der Zwischenzeit viel erreichen, sich verwirklichen und sein Leben so gestalten, wie man es sich als Kind immer gewünscht hat. Ob dies jedoch zu einer Befriedigung führt, die man sich in jungen Jahren so sehr gewünscht hat?
So traurig und schmerzhaft es klingen mag - am Ende ist man doch nur ein Glied, das die Gesellschaft aufrecht erhält. Einen Dank durch eben diese kann man jedoch kaum erwarten. Oftmals werden die "Alten" fallen gelassen und ihnen bleibt viel Zeit zum nachdenken. Und genau jetzt kann man das Gefühl nach dem Verlassen der Schule wieder anführen. Der Ärger und Stress des Lebens zeigt im Rückblick dennoch soviel Erreichtes, Aufgebautes und Erschaffenes, dass man der Zeit nachtrauern wird. Man steht auf einem Berg, von dem man den gesamten Weg überblicken kann - wer hätte das gedacht? Diese Schönheit, die vielen Gabelungen des Weges und die vielen Gefahren, die teilweise erst von hier oben sichtbar sind. Genau jetzt kann man sagen: Ich habe mein Ziel erreicht!

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